Hyaluronsäure

Hyaluronsäure hat sich mittlerweile in der Medizin sowie in der Kosmetik bewährt und durchgesetzt. Diese körpereigene Substanz kommt im Bindegewebe vor und hat die Eigenschaft Wasser zu speichern. Im Kampf gegen die Hautalterung kann dieses Merkmal von großem Nutzen sein, denn die Säure ist in der Lage die Haut zu straffen und somit gegen Faltenbildung zu wirken und vorhandene Faltentiefe zu reduzieren.

Hyaluronsäure wird im Anti-Aging eingesetzt:

  • gegen Faltenbildung
  • für die Reduzierung von Faltentiefe
  • für ein strafferes und schöneres Hautbild
  • für den Schutz von Problemhaut

Haut und Säure – wie passt das zusammen?

Hyaluronsäure KetteWer an Säure denkt, kann sich vielleicht nicht vorstellen, dass diese auch gut für die Haut sein kann. Hyaluronsäure besitzt aber nicht die ätzende Anlage, sondern diese Säure ist eine lange Verkettung von Disacchariden (Zuckermoleküle). Stellen Sie sich Hyaluronsäure als dickflüssiges Gel vor, das eine sehr hohe Druckbeständigkeit vorweist.

Solch eine Hyaluronsäure-Kette besteht aus bis zu fünfzigtausend Einheiten von Disacchariden. Wasserstoffbrücken-Bindungen sorgen dafür, dass diese Ketten miteinander verbunden sind. So entsteht ein Netz aus sehr engen Maschen, das Wasser absorbieren, Gelenke schmieren und hohen Druck aushalten kann. Dadurch sind Haut und Gelenke überhaupt in der Lage das Körpergewicht zu tragen.

Das menschliche Auge ist vielleicht das beste Beispiel dafür, um sich die Eigenschaft der Wasserbindung vorstellen zu können. Ein Auge besteht zu achtzig Prozent aus Wasser. Würde nun dieses Wasser nicht mit Hyaluronsäure gebunden werden, könnte dieser Glaskörper gar nicht halten. Dazu reichen schon zwei Prozent der Hyaluronsäure aus.

Körper produziert selbst Hyaluronsäure

Der Körper produziert diese chemische Verkettung in allen Zellen eigenständig. Dabei ist die Konzentration von Hyaluronsäure jedoch nicht an allen Stellen gleich hoch. Dieser Fakt erklärt, warum Hyaluronsäure unterschiedlich und vielfältig funktioniert. Da Hyaluronsäure nur bis zu drei Tagen wirken kann, stellt der Körper immer wieder neues Sodium Hyaluronat (Hyaluronsäure) her.

Produktion von Hyaluronsäure lässt im Alter nach

Hyaluronsäure im AlterÜber fünfzig Prozent der gesamten Hyaluronsäure im Körper befindet sich in der Haut. Für das Bindegewebe ist Hyaluronsäure essentiell, denn damit werden pro Gramm bis zu sechs Liter Wasser gebunden. Bis zum Alter von etwa vierzig Jahren stellt der Körper genug Hyaluronsäure her, um Haut, Gelenke, Gewebe im Knorpel, Herzklappen und Bandscheiben ausreichend zu versorgen. Ab vierzig Jahre speichert die Haut nur noch circa vierzig Prozent Sodium Hyaluronat und ab sechzig Jahren geht der Gehalt von Hyaluronsäure in der Haut auf zehn Prozent zurück.

Dieser Rückgang der Produktion führt zu den typischen Alterserscheinungen der Haut: Es kommt zur Faltenbildung. Die sogenannte Lederhaut – eine Hautschicht mit hoher Elastizität – beginnt Volumen zu verlieren und schrumpft zusammen. Die Haut wirkt nicht mehr so frisch und glatt wie zu den Zeiten, als noch ausreichend Hyaluronsäure gebildet wurde.

Hyaluronsäure wirkt der Faltenbildung entgegen

Hyaluronsäure gegen FaltenbildungWird der Haut nun Hyaluronsäure zugeführt, kann das Bindegewebe wieder elastischer werden und Wasser binden. Auf dieser Grundlage wurden Cremes entwickelt, die im Anti-Aging hervorragende Ergebnisse erzielen. Diese Pflegeprodukte enthalten Hyaluronsäure, sodass durch Auftragen auf die Haut wieder der Effekt der Feuchtigkeits-Speicherung gegeben ist. Da Hyaluronsäure eine sehr starke Wirkung vorweist, müssen diese Pflegepräparate nur wenig davon beinhalten, um eine Glättung der Haut in Bewegung zu setzen. Dieser Glättungsprozess entwickelt sich schnell und hat eine langfristige Wirkung. Enthält das Pflegeprodukt zusätzliche Wirkstoffe, wie zum Beispiel Bioessenzen, ist sogar eine sofortige Hautstraffung möglich.

Wird die Haut von außen mit Hyaluronsäure versorgt, können sich wieder mehr Elastin und Kollagen bilden. Es handelt sich dabei um ein natürliches Biolifting, das zu einem frischeren und jüngeren Aussehen führt.

Die Zugabe von Hyaluronsäure hat aber nicht nur einen positiven Effekt auf das Aussehen. Die Haut schützt den Menschen auch vor Umwelteinflüssen, die sich gesundheitsschädlich auswirken können. Lässt die Produktion von Hyaluronsäure nach, kann die Haut beispielsweise nicht mehr optimal vor Sonneneinstrahlung schützen. Somit hat die Zugabe dieser Körpersubstanz auch eine positive Wirkung auf den Schutz vor Umwelteinflüssen.

Hyaluronsäure für sensible Hautregionen

Hyaluronsäure, die sich in Pflegeprodukten befindet, wird zwar künstlich hergestellt, stimmt jedoch völlig mit der natürlichen Hyaluronsäure überein. Sie wird genauso biologisch abgebaut und ist sehr gut verträglich. Sogar Menschen, die unter Allergien oder Neurodermitis leiden, können Hyaluronprodukte anwenden. Aufgrund der guten Hautverträglichkeit sind die Pflegepräparate auch in sensiblen Hautregionen einsetzbar. So sind beispielsweise die Augenlider ebenso von Faltenbildung geprägt und die Produkte können auf das Lid aufgetragen werden.

Hyaluronsäure unterstützt die Wundheilung

Von 1997 bis zum Jahre 2000 wurden ausführliche Studien durchgeführt, die Hyaluronsäure im Zusammenhang mit der Wundheilung erforschten. Das Ergebnis war, dass diese Säure in der Lage ist, chronische Wunden so zu verändern, dass sie wie akute Wunden abheilen können. Für die Studie wurden Patienten mit einer chronisch, diabetischen Fußulzera mit Hyaluronsäure behandelt. Das sind offene Wunden, die meist bei Diabetikern an der Fußsohle auftreten und nur sehr schwer heilen. Bei mehr als sechzig Prozent dieser Patienten konnte eine Abheilung erfolgen und das sogar innerhalb von vier Monaten. Die durchschnittliche Rate der Abheilung dieser Probanden lag bei etwa siebzig Prozent (Uccioli et al. 2003).

Studie zur Schmerzlinderung mit Hyaluronsäure

Eine andere Studie belegte die schmerzlindernde Wirkung von Hyaluronsäure. Diese randomisierte Doppelblindstudie wurde 2008 in der Januarausgabe des britischen Nutrition Journals veröffentlicht. An dieser Studie nahmen zwanzig Probanden teil, die über vierzig Jahre alt waren und an Arthrose im Knie litten. Zehn dieser Probanden bekamen Hyaluronsäure oral verabreicht (80mg täglich) und die anderen zehn erhielten ein Placebo. Die Probanden, die Hyaluronsäure bekamen, konnten eine deutliche Schmerzlinderung spüren, sodass sie auch wieder eine höhere Lebensqualität besaßen.